Tag 1: 20.08.2021
32 teilweise sehr müde und gleichzeitig aufgeregte Kinder erwarten uns heute Morgen kurz vor sechs Uhr am Bus zur Abfahrt. Die restlichen 4 Teilnehmer werden in Ahlbeck zur Gruppe stoßen. Fast pünktlich um 6:03 Uhr hupt der Bus zur Abfahrt und es geht los. Am Anfang ist es noch sehr ruhig, der Lärmpegel nimmt aber mit geschafften Kilometern zu. Um 11:30 Uhr sind wir dann – in Rekordzeit – da. Die Zimmer können wir aber erst nach dem Mittagessen beziehen, da die Reinigung noch beendet werden muss. Zum Mittag gibt es ostseetypisch sowas wie Fisch mit sowas wie Dillsauce. Es stillt zunächst den größten Hunger. Die Frage, wer mit wem in einem Zimmer schlafen soll, steht sowieso im Vordergrund. Nachdem die Zimmeraufteilung abgeschlossen ist – hier auch großes Lob an Antje und Annika, es gab keine Beschwerden – mussten Betten bezogen werden. Große Erkenntnis bei den Jüngsten: Wenn man die Matratze ein wenig anhebt und das Laken darunter klemmt, dann rutscht es auch nicht ab – so einfach geht das!
Bei noch wolkenverhangenem Himmel treffen wir uns zur Belehrung, Einweisung und Einkleidung. Diesjährige Farbkombination: Petrol weiß beflockt.
Wie Thorsten angekündigt hatte, reißt die Wolkendecke zum Strandgang auf und wir können baden und das Handballfeld im Sand ausprobieren. Kurz vor dem Aufbruch Richtung Camp stößt der letzte Teilnehmer zu uns. Moritz ist nach einer Runde „Stauhopping“ auch endlich angekommen.
Vor dem Abendbrot soll dann noch das Gruppenfoto mit den neuen, petrolfarbenen Shirts geschossen werden. Nachdem Mike dann auch endlich mal die Suche nach dem Selbstauslöser aufgegeben hatte, konnten dann auch noch ein paar Fotos gemacht werden.
Nach dem Abendbrot steht der obligatorische Abendlauf auf dem Programm. Die bedrohlich aufziehende Wolkenwand ignorieren wir gekonnt, haben aber leider Pech. Die Läufer werden doch ordentlich nass – zum Glück können wir hier heiß duschen.
Die erste Zimmerkontrolle wird schon sehnlichst erwartet und auch ordnungsgemäß durchgeführt. Einige Zusatzpunkte konnten schon verteilt werden, in einem Zimmer durch eine Begrüßung der unerwarteten Art und im zweiten Zimmer durch eine Lichtershow. Ausgerechnet das Zimmer mit der durchschnittlich erfahrensten Belegung büßt die ersten Punkte ein.
Halb zehn erzählt Thorsten dann die mittlerweile zur geforderten Nacht-Routine gewordene Gute-Nacht-Geschichte. Jetzt liegen alle Kinder in ihren Betten und schlafen hoffentlich bald. Morgen steht der erste anstrengende Trainingstag auf dem Plan.
Zitat des Tages: „Bitte klingeln!“
Tag 2: 21.08.2021
BOAH – sorry, dass es heute mit dem Bericht etwas später wurde. Der Tagesabschluss am Strand wollte nicht zu Ende gehen…
Es ist 7.00 Uhr – Zeit zum Wecken. Noch kriegen wir alle wach, sodass wir geschlossen zur ersten Einheit Frühsport an den Strand gehen können. Nach einer läuferischen Erwärmung geht es zum Stretching. Dann werden die Mannschaften für die Frühsportmeisterschaft eingeteilt. Die Zusammenstellung wurde am Vorabend vom Betreuerteam jahrgangsübergreifend gemischt. In den umkämpften Runden verschiedener Staffelspielformen, bei denen einige Spieler u. a. die Übung „Schubkarre“ neu definierten, konnten wir feststellen, dass Körperspannung und Laufen auf den Händen jeder kann. Da heißt es dann auch: „Ich schlackere lieber mit allen Körperteilen und laufe halt auf den Ellenbogen“. Neben den sauberen Ausführungen beim Bockspringen, gab es auch die Varianten: „schwinge nur mein Bein über den Bock“ und „Bock mach dich ganz klein, dann kann ich breitbeinig darüber hinweg laufen.“ Nach absolviertem Frühsport geht es zügig hoch zum Frühstücken.
Pünktlich um 9.30 Uhr beginnen wir mit dem ersten Training des Tages. Die „Kleinen“ also E- und D-Jugend, üben sich im Passspiel auf dem Handball- und Volleyballfeld. Am Ende werden die erste Erfahrungen im Beachhandball gesammelt. Die „Großen“ quälen sich im Kraftkreis und stärken ihre Muskulatur. Am Ende haben alle noch Zeit, die absolvierte Trainingseinheit in der Ostsee Revue passieren zu lassen.
Pünktlich um 12.15 Uhr sitzen wir beim Mittagessen. Es gibt Linsensuppe mit Wiener Würstchen – für einige Würstchen pur. Nach aktiver Entspannung, dem Sammeln von Brennholz für den Strandabend mit Lagerfeuer, steht die nächste Trainingseinheit auf dem Plan.
Die Großen haben diesmal das Handballfeld für sich. Sie üben sich im Passspiel mit verschiedenen Pass-Komplex-Übungen und anschließendem Beachhandballspiel. Unter kompetenter Führung der Ältesten: Tjorben, Arian und Leandra, entwickelt sich ein spannendes und qualitativ gutes Handballspiel, welches die Mannschaft von Arian mit 18:17 für sich entscheiden kann. Die Kleinen widmen sich dem Sprungprogramm à la Dési – Adlersprünge, Froschsprünge, Fußgelenksprünge und als Highlight Tscherbakis. Danach gibt es Ausgang für die Größeren, die sich im REWE wieder mit Chips eindecken müssen (oder wollen). Zur Zimmerkontrolle gibt es gegen einen halben Zusatzpunkt die Frage nach den Sprungnamen. Drei Zimmer können sich an diese erinnern und bekommen ihre Zusatzpunkte. Pünktlich um 18.00 Uhr sitzen alle beim Abendessen und stärken sich für die anstehenden Intervallläufe.
Nach den Läufen steht DER Tageshöhepunkt auf dem Plan: das Lagerfeuer. Zur „Freude“ der Großen müssen diese jedoch die Schale zum Strand tragen. Die Anderen tragen das Holz zum Strand und Fiebern der Leistung des Feuermeisters entgegen. Die leichte Brise unterstützt den Benni beim Entzünden des etwas feuchten Holzes. Nachdem die Glut schön leuchtet und alle Hölzer angespitzt sind, gibt es STOCKBROT für alle. Ein klarer Himmel, ein strahlender Vollmond, ein schönes Feuer und Musik aus der Box, lassen einen schönen Abend zu Ende gehen. Die „richtig“ Großen dürfen heute etwas länger dabei bleiben – so schöne Abende gibt es eben nur am Strand von Ahlbeck.
Dialog des Tages:
„Wie steht es denn?“ – „Es steht 11:12.“
„Wie steht es?“ – „11:12“
„Wie ist denn der Spielstand?“ – „11:12 – Du musst dir unbedingt die Ohren waschen!“ – „Ich weiß, da ist voll viel Sand drin. War gestern auch schon so.“
Tag 3: 22.08.2021
Das Wecken wird nun so langsam etwas schwerer, die ersten Frühsportverschlafer werden wir wohl in den nächsten Tagen zu verzeichnen haben. Dieses Privileg gewähren wir aber nur den Jüngsten im äußersten Notfall! Die Frühsportzeit nutzen wir um die Reste des Lagerfeuers aufzuräumen und die Feuerschale wieder an ihren Platz zu stellen. Dabei gelingt es uns, nur durch den Fahrtwind das restliche Holz in der Karre zu entfachen. Dank des Hausmeisters muss nicht die Feuerwehr alarmiert werden – und Grillwürste zum Frühstück schmecken nicht. Danach ist noch kurz Zeit für ein bisschen Dehnung und Lockerung mit anschließenden Staffelwettkämpfen. Die drei Großen, Leandra, Arian und Tjorben, erfüllen ihre Aufgabe, die Organisation der Frühsporteinheit, sehr souverän.
Nach dem Frühsport geht es pünktlich zum Frühstück. Hier gibt es den ersten Tageshöhepunkt für unsere Jessi. Sie wird heute 16 Jahre und kann nach dem Geburtstagsständchen den Kuchen genießen. Gestärkt und satt können wir uns nun der ersten Trainingseinheit widmen. Die Großen verbessern ihre Koordination mit diversen Übungen an der Koordinationsleiter und spielen zum Abschluss ein Spiel, was dem American Football nachempfunden ist. Die Kleineren versuchen ihre Ballsicherheit zu verbessern. Eigentlich ist diese ja schon sehr gut, dennoch gibt es viele miese Umstände, die zu Fehlern führen: Der Ball hat zu wenig Luft, am Strand ist zu viel Wind, der Ball ist zu rutschig, die Fänger sind circa zwei Meter zu klein und, und, und. Nach dem Training gehen einige Hartgesottene noch in die frische Ostsee und springen in die Wellen. Zum Mittag gibt es Hähnchenkeulchen mit Böhnchen und Klößchen zum Stillen des großen Hüngerchens.
Nach dem Mittagessen ruhen sich die meisten aus und es ist merklich stiller als gestern. Erfahrungsgemäß setzt sich dieser Trend fort. Wer sich nicht ausruht, spielt Tischtennis oder Basketball.
Um 14.30 Uhr beginnen wir mit der zweiten Trainingseinheit. Die jüngere Garde bereitet sich mit der Koordinationsleiter und dem Lauf-ABC auf die folgenden Sprints vor. Die Älteren benutzen das Handballfeld für Passübungen und schließen die Trainingseinheit mit einem Abschlussspiel ab. Danach gibt es Ausgang für alle. Der REWE wird geentert oder die Promenade von Fischbrötchen und Eis leergefegt. Das Riesenrad können dennoch alle vertragen. Den ersten Betreuerkoller gab es heute auch zu verzeichnen. Aus reiner Gewohnheit werden dem Eismann bei der Bestellung klare und deutliche Ansagen in gehobener Lautstärke gemacht. Kein Problem für ihn, er zeigt Verständnis und nimmt es mit Humor. Zum Abendbrot sind alle wieder pünktlich im Lager. Rekordausgaben an diesem Tag: 27 Euro nur für Chips und Schokolade – damit dürfte die Versorgung für die Woche gesichert sein, oder? Kein Wunder also, dass einige beim Abendessen keinen Hunger hatten.
Beim Abendlauf haben wir leider die ersten Ausfälle zu verzeichnen. Morgen sollten aber alle Wehwehchen auskuriert sein. Dann liegt die Beteiligung wieder bei 100%! Selbst viele Kleine wollen gern von der kurzen Strecke auf die lange (3,2km) wechseln. Die Meisten erreichen trotz Wind und Wetter sicher und trocken das Ziel, nur eine Teilnehmerin übersieht eine Pfütze und zieht ein abendliches Bad in der Ostsee der warmen Dusche vor.
Später stellen wir fest: Einige Mädchen haben sich wohl beim Tasche packen vertan und zu wenig Klamotten eingepackt. Anders lässt sich der abendliche Waschmarathon im Frauenbad nicht erklären.
Die drei Größten nehmen uns am Abend die Arbeit ab und kümmern sich um die Zimmerkontrolle und das Ins-Bett-schicken des Teams. Nicht schlecht, so können wir wenigstens den heutigen Tagesbericht zu einer vernünftigen Zeit fertigstellen.
Zitat des Tages: „Ich bin der Älteste, ich kann jetzt auch mal den Ulli machen.“
Dialog des Tages: „Wie heißt nochmal der 21jährige Betreuer?“ – „Das ist Maurice“
Tag 4: 23.08.2021
Frühsportausfälle gibt es heute noch nicht. Mal sehen, wie lange das noch so ist. Zur morgendlichen Aktivierung haben die Großen sich das altbekannte Spiel: „Flaschen füllen“ überlegt. Nach einer kurzen gymnastischen Erwärmung wird es ernst und die sechs Teams kämpfen um wichtige Punkte für die Frühsportmeisterschaft. Größtes Hindernis ist dabei der Wind, welcher uns bei wolkenlosem Bilderbuchhimmel kräftig ins Gesicht bläst und selbst eine Unterhaltung schwierig gestaltet.
Deswegen verlegen wir nach dem Frühstück die erste Trainingseinheit vom Strand ins Camp bzw. auf den Bewegungsspielplatz an die Promenade. Damit haben wir aufgrund des Windes überhaupt eine Chance verstanden zu werden. Die kleineren Teilnehmer toben sich auf dem Bewegungsspielplatz an der Promenade aus, während die Größeren probieren, wie sich Sprints anfühlen, wenn es eine Anhöhe hinauf geht. Nach erfolgreich und gut absolvierten Trainingseinheiten geht es zum Mittagessen. Es gibt Nudeln mit Hackfleisch“soße“, hier genannt „Bolognese“.
Nach dem Essen ist Mittagspause. Die Großen bereiten sich zwischen ihrer Decke und dem Kissen auf die nachmittägliche Wandertour vor, die Kleineren spielen Tischtennis und stärken sich mit Chips und Schokolade für ihre Trainingseinheit am Strand. Sie werden läuferisch tätig und spielen dann noch Fuß- und Handball im Sand. Die Großen wandern an den Wolgastsee. Dabei werden sie von der Hoffnung auf ein Eis oder Kaffee und Kuchen angetrieben. Das Pech verfolgt uns: Der Kiosk und ein in der Nähe befindliches Café haben am Montag Ruhetag – in der Hauptsaison (?)…
Wir motivieren die Kinder nach ausgefallener Eispause für den Rückweg mit der Aussicht auf Freizeitgestaltung an der Promenade.
Pünktlich um 17.45 Uhr sind wieder alle im Lager versammelt und machen sich für das Abendessen bereit. Nach dem Abendbrot gibt es die nächste Herausforderung für die Betreuer. Viele Aufgaben müssen noch bewältigt werden, damit das abendliche „Bergfest“ ein Erfolg werden kann. Durch gute Teamarbeit, Fleiß und Erfahrung schaffen wir es, wieder mit allen Kindern den Abend in gemütlicher Runde bei Cola, Fanta, Sprite und O-Saft sowie diversen Snacks ausklingen zu lassen. (Vielen Dank hier noch einmal an die Unterstützer!!)
Pünktlich um 22.00 Uhr läuten wir zur Nachtruhe. Alle Teilnehmer gehen ohne Murren ins Bett, einige sogar hocherfreut, da sie schon sehr müde sind und die Beine sehr schwer geworden sind. Morgen heißt es länger schlafen! Auf Grund des anstehenden, anstrengenden Paddelausflugs wird morgen der Frühsport ausgesetzt.
GUTE NACHT!
Zitat des Tages: (beim Schachspiel, bei dem ein weißer Springer fehlt): „Uns fehlt ein Pferd“ – „Na dann nehmen wir halt einfach Marlene“
Tag 5: 24.08.2021
Heute heißt es Ausschlafen. Es wird erst um 7.30 Uhr geweckt. Frühsport fällt aus, wir brauchen alle Kräfte für den anstehenden Paddelausflug. Um 8.00 Uhr wird der Speisesaal geentert und Butterbrote werden geschmiert und verstaut. Nach dem Frühstück werden die Taschen gepackt. Zum Glück hat Annika eine Packliste geschrieben, ansonsten wäre nicht nur Till heiser, sondern auch sämtliche Betreuer vom vielen Wiederholen der zum Einpacken benötigten Sachen. Bei Sonnenschein und etwas kühlen Temperaturen warten wir auf den Bus. Wir warten und warten. Nach circa einer halben Stunde sehen wir endlich den Bus, der uns trotz aller Befürchtungen doch noch abholt. Mit einiger Verspätung kommen wir dann auch an der Kanustation an. Nach einer kurzen Einweisung werden die Boote bekindert, betreu(er)t und wir legen ab. Der recht starke Rückenwind treibt uns zunächst gut an. Was bedeutet es, wenn wir auf dem Hinweg Rückenwind haben? – Richtig, wir müssen auf dem Rückweg gegen den Wind paddeln. Die Hoffnung stirbt aber bekanntlich zuletzt und so drücken wir alle umsonst die Daumen, dass der Wind ab 14.30 Uhr dreht. Gegen 13.00 Uhr kommen wir vollzählig und ohne Zwischenfälle am Wikinger in Menzlin an. Dort gibt es Würstchen, Bouletten und die selbst geschmierten Brötchen vom Frühstück. Aufgrund des sonnigen Wetters und der windgeschützten Lage unseres Pausenplatzes bricht zwischen den Kindern eine Wasserschlacht aus. Leider dürfen wir hier niemanden vom Steg in das Wasser werfen.
Gegen 14.15 Uhr wird zum Aufbruch geblasen. 14.30 Uhr legt das letzte Boot ab und wir müssen trotz aller Hoffnungen gegen den kräftigen Wind paddeln. Erste Wasserschlachten werden angestiftet und starke Ausweichmanöver gefahren. Mit Unterstützung der Strömung und des Windes landet man sehr schnell im Schilf und hat erstmal Mühe wieder herauszukommen. Trotz Gegenwind und gelegentlicher Wasserschlachten kommen wir pünktlich an der Kanustation in Anklam an. Es bleibt sogar genug Zeit für den Wurf des ein oder anderen Kindes ins Wasser, einen Snack oder ein Kalt- bzw. Heißgetränk. 16.30 Uhr sitzen 36 ermüdete Kinder im Bus Richtung Camp. Gefühlt schlafen alle im Bus – außer dem Busfahrer. Eine Stunde später kommen wir gut an und können in Ruhe die nassen Sachen auspacken. Es wird gechillt bis zum Abendessen. Im Speiseraum ist es wieder ungewohnt still. Es wird sich wohl schon mental auf den Abendlauf eingestellt, bei dem heute alle die große Runde laufen müssen. Der aktuelle Sonnenschein soll für Lauffotos genutzt werden. Die polnische Familie, durch deren Familienfotos wir laufen müssen, ist zwar etwas genervt, dass wir tolle Fotos machen können und sie nicht, aber unseren traditionellen Fotopunkt geben wir nicht her!
Am Ende brauchen wir niemandem zu sagen: „Ich habe heute leider kein Foto für dich.“ Jedes Kind wird mit einem Lächeln im Gesicht fotografiert.
Seit Sonntag ist die Zimmerkontrolle fest in der Hand der „großen Drei“, die auch wieder ihre selbstgewählte Aufgabe tadellos ausführen und für Ordnung in den Zimmern sorgen. So haben wir mehr Zeit für das Schreiben des Tagebuchs und das Sortieren der Fotos – eine sehr große Hilfe in diesem Jahr. Heute werden hoffentlich alle sehr früh schlafen, sodass zum Frühsport alle wieder fit sind, um noch einmal entscheidende Punkte für die Frühsportmeisterschaft zu ergattern.
Zitat des Tages: (Gespräch zwischen Betreuern): „Ich habe noch einen Brennstab gegen die Mückenstiche.“ – „Ja, aber den muss man doch gleich verwenden“ – Teilnehmer: „Ne du musst erstmal warten, bis du einen Mückenstich hast.“
Tag 6: 25.08.2021
Geweckt wurde wieder 7.00 Uhr. Noch niemand hat verschlafen – auch ein Novum. Trotzdem gibt es einige klagende Laute beim Aufstehen. „Obermeinschenkel“, soll uns wohl sagen, dass die Beine doch langsam schwer werden. In Staffelspielen geht es heute erneut um wichtige Punkte. Wer weiß, ob es sich für die Entscheidung in der Frühsportmeisterschaft lohnt. – Wahrscheinlich schon! Wichtige Fähigkeiten, wie die Raupe oder der Krebsgang werden erlernt oder verbessert. Wer im Krebsgang bewandert ist, weiß, dass sich der Bauch gen Himmel neigt, Füße und Hände den Sand berühren sollten. Bei der Raupe dagegen sollten Füße und Hände den Sand nicht tuschieren. Das Gesicht tut dies aber unweigerlich schon ab und an (wir haben Fotos, ihr leider nicht). Fazit: „Bei allen Übungen kommt es auf die Technik an, mein Sohn hat sie leider nicht!“
Zum Frühstück schaffen es alle, sich rechtzeitig zu entsanden. Es gibt zum ersten Mal Abwechslung: Zu Bierschinken, Mortadella und Leberwurst gesellt sich Schinken, Bratwurst und Geflügelsalat. Die erste Trainingseinheit besteht aus Technik, Motorik und Beherrschung – wir gehen Minigolf spielen. Vorweggenommen: Ulli Godehardt als Minigolfaltexperte konnte ohne Druck frei aufspielen. Als Urlauber und aus Erfahrung wettet er diesmal nicht mit Antje, wer die bessere Platzrunde schafft. Charlotte steht diesem in nichts nach, sie verfehlt zwar klar das Loch, aber immerhin nur knapp Christians Kaffeebecher – Ein Glück!
Nach anderthalb Stunden sind wir pünktlich zum Mittagessen im Camp. Heute gibt es Schnitzelimitat, Kartoffelstampf und Möhren-Kohlrabi-Gemüse. Nicht das Schlechteste, was wir bisher gegessen haben.
Nun steht die Mittagspause auf dem Programm. Einige haben noch genug Energie, Tischtennis zu spielen, andere horchen lieber an ihrer Matratze. Um 14.30 Uhr wird das Feld am Strand aufgebaut und die Kleinen spielen ein Handballturnier, während die Großen sich motorisch und beweglich weiterentwickeln. Am Ende spielen die Älteren geschlechtssortiert Fußball und die Wahl der Torhüter muss zwischen Mike und Maurice entschieden werden. Maurice gewinnt die Wahl, Mike dafür das Spiel. Pünktlich zu Beginn des Regens ist unsere 2. Trainingseinheit beendet und wir sind wieder im Trockenen- nur 2 „buddelfreudige“ Teilnehmer dürfen nochmal zurück an den Strand um ihr tiefes Loch zu zuschaufeln- Wir wollen ja nicht, dass andere Strandbesucher in Gruben fallen.
Zur Freude fast aller Kinder gibt es heute Milchreis zum Abendbrot.
Obwohl alles restlos aufgegessen wird, regnet es noch immer. So langsam macht sich unter den Teilnehmern die Hoffnung breit, dass der abendliche Lauf ausfällt. Aber alles Fragen hilft nichts: Pünktlich 19:15 Uhr ist das Wetter auf unserer Seite und dem alltäglichen Besuch der polnischen Grenze steht nichts im Weg. Trotz allem haben wieder alle den Lauf gut und erfolgreich hinter sich gebracht.
Die letzten Stunden des Tages werden zum Aufräumen der Zimmer, Chips essen und gemeinsamen „Abhängen“ genutzt.
Mittlerweile schlafen alle Kinder und wir hoffen, auf viele ausgeschlafene Gesichter beim morgigen Frühsport.
Zitat des Tages:
„Dann brauchen wir noch einen Gummihammer aus Metall“
Tag 7: 26.08.2021
So langsam nähern wir uns dem Ende des Trainingslagers und die Anstrengungen fordern ihren Tribut. Die Kinder sind morgens zunehmend schwerer aus dem Bett zu kriegen und blinzeln uns vor dem Frühsport aus verschlafenen Augen an. Die Frühsporteinheit am Strand im kühlen Sand verbessert den Müdigkeitszustand jedoch schnell. Die Kinder laufen sich die Müdigkeit aus dem Körper und schauen, ob der erste Wachturm der Rettungsschwimmer schon besetzt ist. Beim Frühstück ist die Trainingsgruppe auf jeden Fall wach. Die Lautstärke im Speiseraum erreicht das gewohnte Level.
Den Strand können wir heute leider nicht aufsuchen, dort bläst ein kräftiger, kalter Wind. Zur ersten Trainingseinheit treffen sich die Großen am Tor des Jugendferienparks. Es werden an drei Stationen Sprints, Steigerungsläufe und Tempowechsel im Wald absolviert. Der andere Teil der Trainingsgruppe trainiert auf dem Spielplatz. Wettschaukeln, Handlings, Weitsprünge und Seilspringen stehen hier auf dem Trainingsplan.
Zum Mittagessen gibt es Germknödel mit Kirschfüllung und Frucht- oder Vanillesauce. Davon kann man jetzt halten was man will, aber vernünftiges Lageressen ist nach diesen Anstrengungen etwas anderes.
Nach dem Mittagessen wird sich ausgeruht. Die Betreuer halten einen Krisenrat ab und beratschlagen, welche Schlechtwetteralternativen es für das Nachmittagstraining gibt. Wir werden fündig in einer alten Halle auf dem Gelände, die momentan leer steht. Diese wird schnell zum Fitnessstudio umfunktioniert und alle Muskelgruppen werden in einem Kräftigungsworkout an die Belastungsgrenze getrieben. Nachdem die Großen die Halle geräumt haben, geht Annika mit ihrer Trainingsgruppe in die Halle. Nach einer Pilatesrunde schließt die Trainingseinheit mit einer Traumreise, bei der alle Kinder mental das Trainingslager verlassen und sich an ihren Lieblingsort träumen, ab. Damit schafft es Annika, dass die Kleinen gute fünf Minuten in absoluter Stille versinken.
Nach der zweiten Einheit haben alle noch Freizeit. Der Regen hält viele nicht von einem Besuch beim REWE ab. Man muss ja schonmal vorsorgen und sich für die Rückreise mit Proviant eindecken.
Zum Abendbrot ziehen noch einmal dicke Wolken auf und der anfangs leichte Regen ist auf einmal nicht mehr so leicht. In einigen Gesichtern sehen wir schon die Hoffnung, dass der abendliche Lauf buchstäblich ins Wasser fällt. Pünktlich zum Lauf ziehen die Wolken aber weiter und wir können los ohne von oben nass zu werden. Die Runde wird allerdings nicht am Strand gelaufen, sondern auf der Promenade, da es am Strand immer noch sehr windig ist.
Nach dem Laufen heißt es schnell duschen. Wer noch Kraft und Lust hat, kann sich noch auf einen abendlichen Besuch der Promenade freuen.
Bei der Zimmerkontrolle gibt es heute noch einen Negativrekord. Zimmer 7 schafft es, nur eine der gestellten Aufgaben zu erledigen und bekommt auch nur einen von fünf möglichen Punkten, was sie allerdings nicht vom aufräumen befreit. Den Preis für das ordentlichste Zimmer wird dieses Zimmer wohl nicht mehr gewinnen können.
Ereignis des Tages: Ein Teilnehmer ist wohl am Abend noch nicht ganz von seiner Traumreise zurückgekehrt und fällt auf der Seebrücke auf geradem Weg einfach hin. Zum Glück ist nichts schlimmes passiert und wir können das Ereignis mit Humor nehmen.
Tag 8: 27.08.2021
Heute ist schon wieder Freitag, es wird zum letzten Trainingstag und Frühsport geweckt. Zunächst geht es zum Strand, um die Müdigkeit aus den Knochen zu vertreiben. Mit lockerem Einlaufen kommt der Kreislauf richtig in Schwung. Danach ruft Co-Trainerin Leandra alle zur Mobilisation und Dehnung. Wach und auf jeden Fall besser gelaunt als vorher geht es zurück zum Frühstück. Jetzt noch schnell für das anstehende Abschlussturnier stärken. Bei den Betreuern rauchen nach dem Frühstück die Köpfe. Die Mannschaften sind für das Turnier einzuteilen. Die Aufgabe klingt leichter als gedacht (und auch als wir dachten). Nach knapp 30 Minuten haben wir unserer Meinung nach sechs gleichstarke Mannschaften zusammengestellt. Manche Teamkapitäne mögen das eventuell etwas anders sehen. Die folgenden spannenden, ausgeglichenen Spiele geben uns aber recht. So oft wurde kein Spiel bei einem Turnier hier durch Penaltywerfen entschieden.
Bevor wir wirklich mit dem Turnier starten können, wird sich natürlich noch gemeinsam erwärmt. Danach wird die Mannschaftseinteilung den Spielern mitgeteilt und das Turnier startet. In zwei Gruppen mit je drei Mannschaften wird um den begehrten ersten Platz gekämpft. Die Vorrunde schaffen wir fast komplett bis zum Mittagessen. Lediglich ein Spiel muss noch warten, bis wir das Turnier fortsetzen können.
Zum Mittag gibt es Backfisch mit süß-saurer Soße. Dieses Gericht schmeckt den Kindern deutlich besser als das „Fischgericht“ von vor genau einer Woche. Frisch gestärkt geht es dann wieder an den Strand und das Turnier wird fortgesetzt. Damit alle Kinder während der Spiele beschäftigt bleiben, haben wir neben dem Turnier noch einen Wettkampf im Sandburgenbau ausgeschrieben.
Beim Abschlussturnier kann sich am Ende Tjorbens Mannschaft den Sieg sichern. In einem knappen Finale, welches erst im Penalty-Werfen entschieden werden konnte, wird Leandras Mannschaft zweiter. Die Plätze drei, bis sechs sichern sich die Mannschaften unter den SpielführerInnen Anika, Jessica, Charlotte und Arian in dieser Reihenfolge. Der abendliche Lauf wird heute auf den Nachmittag verschoben und alle bekommen im Nachgang nochmal Ausgang, um sich beim REWE für die morgige Rückfahrt mit Proviant einzudecken oder auf der Promenade noch ein Abschlusseis zu essen.
Zum Abendbrot sind alle wieder pünktlich im Camp versammelt. Alle freuen sich schon auf den anstehenden Fotoabend und die Siegerehrungen, die erfahrungsgemäß sehr viel Spaß machen. So auch wieder in diesem Jahr. Einige lachen leise, einige lachen laut und einige versetzt Thorstens Bildershow nahezu in Extase. Alle haben Spaß und lassen die vergangene Woche noch einmal Revue passieren.
Zitat der Woche: „Ich hab gar nichts gemacht!“
Wir verabschieden uns heute mit dem letzten Tagesbericht in diesem Jahr. Uns als Betreuerteam hat die ganze Woche sehr viel Spaß gemacht und wir sind uns auch einig, dass wir gerne wieder im nächsten Jahr zum Trainingslager vom 12.08.2022 bis 20.08.2022 einladen. Bis dahin – alles Gute!