Hier findet ihr die Rede zur 25-Jahrfeier des Vereins. Viel Spaß beim Lesen.
Hallo Handballgemeinde, liebe Gäste,
25 Jahre Handball in Irxleben
Es ist gar nicht so einfach diese 25 Jahre Revue passieren zu lassen, aber ich werde versuchen diese Jahre kurz und vermutlich lückenhaft zusammenzufassen. Dabei wird vieles und einige Erwähnung finden, aber einiges und vieles wird sicherlich auch ungenannt bleiben, auch weil Erinnerungen und deren Bewertung immer den Blickwinkel des Betrachters wiedergeben. Bevor ich jedoch die Entwicklung der Abteilung aufzeige, ist es mir eine Herzensangelegenheit an zwei Menschen zu erinnern, die leider nicht mehr bei uns sind.
Eike Schmidt und Daniel Kühnel haben viel für den Aufbau der Abteilung und deren heutigen Stand gearbeitet, haben dafür gelebt und sind leider viel zu früh verstorben. Da ich mit beiden eng zusammengearbeitet habe, bin ich noch heute tief betroffen, wenn ich an sie denke und der Gedanke an die beiden ist mit dem allen hier noch stets verbunden.
Und nun zu den zurückliegenden 25 Jahren!
Der Name Markus Spill ist einigen noch bekannt. Tatsächlich, nicht Eike Schmidt, Jürgen Müller oder Jürgen Heitmüller waren die Ideengeber für die Gründung der Abteilung, die Idee stammte von Markus Spill. Als dieser auf den Irxleber Neubürger und Geschäftsführer des HVSA Eike Schmidt traf, wurde aus der Idee ein Aushang, an der Eingangstür des Möbelhauses Spill, demnach Mitglieder für eine neu zu gründende Abteilung Handball gesucht wurden.
Diesen Aushang las dann auch der handballaffine Neubürger Jürgen Heitmüller. Nach einem Gespräch zwischen dem Ostprofi Schmidt dem Westlaien Heitmüller, bei dem noch eine gewisse Zurückhaltung im Raum stand, spannten sich die Beiden dann vor diese Karre und die Abteilung Handball im SV Irxleben wurde gegründet. Das genannte Trio wurde dann noch verstärkt durch einen weiteren Neubürger, den ehemaligen Motorsportler Jürgen Müller. Markus Spill widmete sich fortan dem Handballspiel.
Das Trio Schmidt, Müller, Heitmüller übernahm dann die Verantwortung für den Aufbau der Abteilung. Dessen Gründung erfolgte dann genau heute vor 25 Jahren, am 03.09.1997 mit 53 Mitgliedern, die sich zum großen Teil aus dem örtlichen Umfeld der Gemeinde Irxleben zusammensetzten. Und schon in der Saison 1998/99 stiegen wir in den Spielbetrieb ein. In der Saison 1999/2000 hatten wir 2 Herrenmannschaften eine Frauenmannschaft und 5 Jugendmannschaften.
Das 1. Tor für eine Irxleben Handballmannschaft warf unser heute noch im Verein aktiver und unverzichtbarer Mitstreiter Rüdiger oder vielmehr Rudi Felde.
Wichtige Personen der Aufbauphase waren damals unsere ersten Jugendtrainer Detlef Eicke, Marco Regener, unser langjährigster heute noch aktiver Jugendtrainer, Frank Ulrich und unser damaliger Herren- und heutiger Jugendtrainer Andreas Hertwig. Ganz sicher gab es noch viele weitere Mitstreiter, die genauso wesentlich zum Aufbau der Abteilung beigetragen haben, auch all denjenigen gilt der Dank der Abteilung. Die Abteilungsleitung folgte von Beginn an der Idee, dass man der Abteilung eine Pfeilspitze geben müsse, damit sich in deren Schatten diese neue Abteilung in aller Ruhe aufbauen und gute Jugendarbeit betreiben könne.
Zwei wichtige Voraussetzungen waren gegeben.
Eike Schmidt kannte Gott und die Welt und hatte extrem viele Kontakte in die Handballszene Sachsen-Anhalt. Mir war es möglich, mit vielen Leuten ins Gespräch zu kommen, die Ausbildungs- und Arbeitsplätze in einer Zeit zur Verfügung stellten, in der diese in Sachsen-Anhalt Mangelware waren. Mit diesen Voraussetzungen und einem von Anfang an soliden Abteilungskonzept nahmen wir Kontakt zu Spielern auf, die eine grundsolide Handballausbildung hatten und von denen der eine oder andere auch schon in der Bundesliga und in DDR-Nationalmannschaften gespielt hatte.
Angefangen mit Andreas Frank, Michael Gottschalk und Guido Heisinger sammelten sich dann um diesen Kern in kurzer Zeit u. a. mit Sven Malek, Andreas Fink, Michael Rüdiger, viele weitere gute Handballspieler, die zum Teil schon ein etwas höheres Lebensalter hatten und somit aus dem Leistungshandball ausgestiegen waren. Aber auch jüngere starke Spieler wie unter anderem Uwe Most, Andre Huber und Uwe Werkmeister hatten einfach Lust auf dieses Team und haben sich uns angeschlossen.
Der sportliche Höhepunkt der Aufbauphase war dann am 22. April 2000 das Freundschaftsspiel gegen den SC Magdeburg, der unter rainer Alfred Gislason mit seiner „ersten Sieben“, mit Christian Gaudin, Olafur Stefansson, Joel Abati, Oleg Kuleschow, Wjatscheslaw Atawin, Gueric Kervadec und Stefan Kretzschmar, eine Weltauswahl aufbieten konnte.
In den nächsten Jahren folgte dann ein Aufstieg auf den nächsten, bis in die Oberliga, heute Sachsen-Anhalt Liga. Und in dieser Klasse spielte die Mannschaft bis zur Saison 2008/09 stets um die Meisterschaft mit. Kein Meister bezwang in einer Saison zweimal Irxleben und wir konnten Haldensleben die Vorherrschaft im Ohrekreis streitig machen. Mehrere zweite und dritte Plätze wurden erreicht. In der letzten Spielsaison gehörte die Mannschaft zu den ältesten Oberligamannschaften in ganz Deutschland und war immer noch erfolgreich. Aber parallel dazu führten wir von Beginn an auch eine Damenmannschaft. Diese war ebenfalls mit einigen guten und erfahrenen Spielerinnen bestückt und spielte durchgängig guten Handball. Insbesondere unter dem Trainertrio Holger Uebelhör, Olaf Derlath und Bernd Konrad war die Mannschaft ein tragender Pfeiler in der Abteilung. Im Schatten der Oberligamänner konnte sich dann eine 2. Mannschaft mit einigen älteren und schon vielen eigenen jungen Spielern bis in die Verbandsliga hoch kämpfen.
Und gerade diese Mannschaft erreichte den größten sportlichen Erfolg unserer Abteilung in den ganzen 25 Jahren. In der Saison 2005/2006 kamen sie im Landespokal ins Endspiel gegen Köthen. Das Spiel wurde zwar verloren aber als Endspielteilnehmer hatten sie sich einen Platz im DHB-Pokal 2006/2007 erspielt. Und Gegnern der ersten Runde des DHB-Pokals war dann der Bundesliga Aufsteiger Stralsund. Das Spiel wurde mit 20 Toren verloren, aber die DHB-Pokalteilnahme war ein Riesenerfolg für diese Mannschaft und die Abteilung.
Nachdem unsere Oberligamänner sich 2009 aus Altersgründen zurückzogen und leider die 2. Mannschaft – aus welchen Gründen auch immer – den Verein wechselte, hatten wir 2 Jahre keine Herrenmannschaft im Spielbetrieb.
Aber wir hatten eine starke Frauenmannschaft, die dann über Jahre die Irxleber Fahne hochhielt. Thomas Görlich, damals wie auch heute noch hoch engagierter Frauentrainer, hat sich um diesen Bereich mehr als verdient gemacht und mit den ihm damals anvertrauten Jugendspielerinnen und den vorhandenen erfahrenen Spielerinnen den Sprung in die höchste Klasse Sachsen-Anhalts geschafft. Wir spielten also weiterhin auf Landesebene.
Und auch mit unserer Jugendarbeit, auf die wir von Anfang an gesetzt hatten, konnten wir nach und nach Erfolge in der Nordliga und dann auch in der Sachsen-Anhalt Liga erzielen. Mit der von der ehemaligen Bundesligaspielerin Ilka Bierhals trainierten weiblichen Jugend D wurden wir in der Saison 2004/2005 Sachsen-Anhalt-Meister. Die Grundlagen dafür hat über 15 Jahre, beginnend mit dem Jahr 2004, jemand geschaffen, den ich hier mit besonderer Freude und besonderer Hochachtung danken möchte. Jeder von euch und auch die meisten Eltern kennen ihn. Ulrich oder besser Uli Godehardt hat über all die Jahre für unsere Jugendarbeit die Grundlagen geschaffen Die meisten in Irxleben spielenden Kinder und Jugendlichen haben bei ihm das Handball-ein x eins gelernt. Seit langem schon profitieren bereits die Männermannschaften davon und das wird noch viele Jahre so sein. Als Uli vor 18 Monaten in Pension ging haben wir das schmerzlich zur Kenntnis nehmen müssen aber freuen uns, dass er sich weiterhin zumindest für eine Jugendmannschaft im Verein verantwortlich zeigt. Die Abteilung führt seit Anfang der 2000der durchgängig stets 7-8 Jugendmannschaften im Spielbetrieb. Der dafür enorme Aufwand an Organisationen und Manpower wurde von den Mitgliedern im Verein ehrenamtlich geleistet.
Im Männerbereich haben wir nach 2009 kontinuierlich weitergearbeitet und nach 2 Jahren Leerlauf mit und durch Daniel Kühnel, der 2018 von einer tückischen Krankheit aus dem Leben gerissenen wurde, wieder den Neuaufbau im Männerbereich begonnen. Schnell hatten wir wieder 2 und dann auch 3 Männermannschaften. Unter Daniel Kühnel konnten wir mit einigen erfahrenen und selbst ausgebildeten Spielern wieder in die Spitze der Nordliga vorstoßen. Mit Peter Pysal, der bereits Anfang der 2000er schon einmal die Oberliga Mannschaft und 2014 die männliche A-Jugend trainiert hatte, konnten wir einen ehemaligen DDR-Nationalspieler und Bundesligatrainer für unsere Männer gewinnen. Als dieser aus beruflichen Gründen das Engagement aufgeben musste, übernahm mit Matthias Schröder ein weiterer erfahrener Handballer die Mannschaft, mit der er dann in die Verbandsliga aufstieg. Parallel dazu entwickelte sich die Jugendabteilung stetig weiter, die männliche Jugend A konnte im letzten Jahr das Leistungslevel der Sachsen-Anhalt Liga unter Trainerin Marita Daum erreichen und ist jetzt komplett in den Herrenbereich gewechselt. Und mit kontinuierlicher Arbeit konnte Thomas Görlich mit seiner Frauenmannschaft dann im letzten Jahr die Nordmeisterschaft und damit das Aufstiegsrecht in die höchste Landesklasse erringen, das bewusst nicht wahrgenommen wurde.
Aktuell führt die Abteilung 2 Schul-AGs, eine MJE, eine MJD, eine MJC, eine MJB, eine WJA, eine Frauenmannschaft und 2 Herrenmannschaften. Für den Trainingsbetrieb verantwortlich zeichnen Annika Rips, Thorsten Rips, Uli Godehardt, Ralf Plötz, Mike Herre, Christian Krüger, Andreas Hertwig, Frank Ulrich, Maurice Siebert, Thomas Görlich, Michael Lampe, Matthias Schröder, Marita Daum und Benjamin Heyer.
Sehr sehr viele andere Mitglieder und Eltern engagieren sich immer wieder hilfreich im Verein, ich kann sie nicht alle namentlich aufzählen, aber auch ihnen gilt der Dank der Abteilung.
Aber ein noch wichtigeres Kernelement des Abteilungslebens will ich hervorheben, weil das auch heute zum Erfolg dieser Veranstaltung beitragen wird. Der soziale Zusammenhalt in der Abteilung war stets ein Erfolgsgarant. Ob Mannschaftsfeiern und -fahrten, Saisonabschluss- oder Weihnachtsfeiern, Oster- und Ahlbeckcamps sowie das jährliche Skat- und Rommeeturnier, wir präsentierten uns als eine Einheit. Besonders die mannschaftsübergreifenden Feiern waren teilweise Riesenevents; gute Stimmung war Programm. Deshalb gilt mein Dank, den ich wohl für alle Anwesenden aussprechen darf, unserem Abteilungsleiter Holger Uebelhör und seinem Organisationsteam für die heutige Veranstaltung.
Und zum Schluss noch ein großer Dank an den SV Irxleben. Anfangs war es schwer für eine Handballabteilung in einem fast reinem Fußballverein anerkannt und akzeptiert zu werden. Durch unsere gute, kontinuierliche und harte Arbeit haben wir viel erreicht und sukzessive hat die Vereinsführung die Handballabteilung mit der Fußballabteilung gleichwertig gesetzt und unterstützt. Einen großen Beitrag dazu hat unser heutiger Vereinsvorsitzender Detlef Hopfgarten geleistet, wie auch der heutige Fußball- Abteilungsleiter Gerald Bleidorn. Aber auch Eckhardt Pollmer will ich hier nicht vergessen.
Ohne diesen inneren Zusammenhalt der Abteilungen im Verein können wir alle nicht erfolgreich sein, deshalb ist es meine große Bitte und mein Auftrag an alle hier Anwesenden, auf dieser Basis die Abteilung und den Verein voranzubringen.
Danke und eine schöne Feier